MünsterCityCup 2017

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„…und es war flau ,flau, flau..“

Diese Textstrophe aus Frank Schönfeldt’s Lied hatte ich schon am Samstagmorgen im Ohr, als ich mich von Bremen nach Münster auf den Weg machte. Und der Blick auf die Prognose von Windfinder ließ auch nicht mehr erwarten als vielleicht ein, zwei Rennen in Schleichfahrt.

Schade eigentlich, hätte das Feld von 26 Booten doch wirklich bessere Bedingungen verdient gehabt. Aber Andreas Rütter, Clubchef und zuständig für Wind und Wetter beim SCM hat es ja bei der Preisverteilung versprochen: „Nächstes Jahr, wenn ihr alle wieder kommt, wird‘s besser“! Aber der Reihe nach:

Die Begrüßung bei der Steuermannsbesprechung fiel wieder warm und herzlich aus und das Orga-Team wurde jetzt schon wegen der entspannten Parkplatzsituation, der ausreichenden Zahl an Wohnmobilplätzen und guten Versorgungslage mit Kuchen, Buffet und Regattaproviant mit einem dankbaren Applaus bedacht.

Auch der Wettfahrtleiter Matthias Pape machte von Anfang trotz des fehlenden Windes einen entschlossenen Eindruck: “Wir werden es auf jeden Fall versuchen“, war knapp zusammengefasst seine Botschaft.

Bei mir ließen diese Worte wieder eine alte Aasee-Allergie aufbrechen, die ich mir irgendwann als Jugendlicher eingefangen haben muss, als wir bei Wind um die Null bis Garnichts auf dem Aasee um die Wette getrieben sind. Das Antiallergikum heißt da nur: Ruhig bleiben, nicht aufregen, wir nehmen‘s wie es ist.

Pünktlich kam die Ankündigung und 26 Boote gingen an die Linie. Einzelne leichte Böen von der Seite, die aber nicht jeden erreichten, ließen das Feld sich schnell auseinander ziehen, so dass die Spitze mit komfortablem Vorsprung auf die „Vormwind“-Strecke ging. Nach zwei Runden war das Rennen vorbei und mit Ulli Libor, Jan ten Hoeve und Eberhard Bieberitz waren die Favoriten vorne. Leidtragender war Detlef Müller-Böling, der lange geführt hatte, und schließlich als Vierter ins Ziel kam.

Start zur 2. Wettfahrt bei überschaubarem Wind

Für die zweite Wettfahrt waren dann sogar sportliche drei Runden angesetzt (wir nehmen’s, wie es ist) und alles entwickelte sich ähnlich wie im ersten Rennen. Doch als die Spitze das Startschiff nach der zweiten Runde passierte kamen zwei Hupsignale und neben der Luvtonne lag ein Boot mit Flagge „S“. Nicht alle Teilnehmer (der Schreiberling eingeschlossen) waren sich sicher, wie nun zu verfahren war. „Bahnverkürzung“, war klar, aber…?

Das überraschend führende Duo Henk van Heuvelen und Antonia Schröder fuhren unbeeindruckt weiter, und weil der Mensch ein Herdentier ist, fuhr der Rest hinterher. Völlig unnötig, wie des Rätsels Lösung zeigte: Am Luvfass war das Ziel! Eberhard wieder Dritter.

Dritte Wettfahrt: Gleiches Spiel, aber dann plötzlich Abbruch? Ja tatsächlich für heute war Schluss. Es stand ja auch noch das Tripple Match Race auf dem Programm.
Nach kurzer Pause ging es dann also um die Qualifikation für das Finale in Hamburg. Siehe vorherigen Bericht.

Der Abend ist schnell erzählt: Lecker gegessen, die Unterhopfung erfolgreich bekämpft und um 1 im Bett.

Münster am Sonntagmorgen. Mit dem Rad am Aasee entlang, die ersten Kirchenglocken läuten, die Sonne scheint, ich liebe es! Nur Wind ist natürlich Fehlanzeige.

Also warten wir bis um 12 und alle, die den Aasee schon länger kennen versichern, hier kann man eigentlich toll segeln, es muss eben nur etwas mehr Wind und aus der richtigen Richtung kommen.

So werden dann schon die ersten Hänger am Kran in Position gebracht und um 12 ist klar: keine Wettfahrt mehr, Preisverteilung um 14 Uhr.

Es gibt wieder für jeden Teilnehmer ein Münsteraner Survival Kit bestehend aus Frühstücksbrettchen, Pumpernickel, dröget Endken und ein Fläschchen Korn. Das erste Drittel bekommt noch einen Becher mit Segelmotiv und Gesamtsieger ist Eberhard Bieberitz vor Ulli Libor und Henk van Heuvelen.

Strahlen mit der Sonne um die Wette: Eberhard Bieberitz (Mitte), Ulli Libor (rechts), Henk van Heuvelen (links)

Und im nächsten Jahr gibt’s Wind, dann regnet es allerdings vielleicht. Denn in Münster heißt es eigentlich: Entweder es regnet oder die Glocken läuten und wenn beides zusammenfällt, ist Sonntag.

Aber was sind die Sieger ohne die übrigen Teilnehmer. Hier alle im Bild zusammen mit Hannelore im 2.4-Segelkleid!!

Dem SCM ein herzliches Dankeschön, für Wind und Wetter könnt ihr nichts. Deshalb kommen wir wieder!

Und hier noch alle Ergebnisse.

Michael Tiemann

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3 Comments

  • Wolfgang Grupe

    Moin Michael!
    Dein so frisch, frei und schmunzelnd zu lesender Bericht über den 7. Münster Cup der 2.4mR ist eine Werbung für unseren Segelsport. Die dort vertretene internationale Gemeinschaft der 2.4 Segler und Seglerinnen hat an Land und auf dem Wasser gezeigt, wie sie unseren so tollen Sport versteht und ausübt. Wie einfach Inklusion sein kann, haben behinderte und nicht behinderte Segler am Aasee eindrucksvoll vorgeführt.
    Mögen sich viele interessierte Leute, aus allen Altersstufen, auf den Weg begeben, unsere Segelgemeinschaft zu vergrößern. Fragt doch einfach mal an!
    Herzlichen Dank an Michael, GER 9

  • Michael

    Danke, lieber Wolfgang.
    Übrigens bleibt meine Nummer natürlich die 31. Die 9 hatte ich nur weil es ein Segel von Detlef (99) war, aus dem ich eine 9 entfernt hatte. Nicht dass Michael Kempf noch denkt, ich hätte seine Nummer geklaut.
    Na dann, bis die Tage (wie man bei Euch, glaub‘ ich, sagt)

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