Kieler Woche 17.-20. Juni 2017
Donnerstag sollte eigentlich eine entspannte Anreise sein, aber im Radio hörte ich im Zuge der zahlreichen Verkehrsmeldungen immer nur „Fronleichnam“. Bei uns in Niedersachsen kein Feiertag, nun ja, das taktische Autofahren gehört ja heute schon zum Alltag. Einige Staus blieben mir also nicht erspart, sodass ich nach fünf Stunden Autofahrt aus Hannover endlich in Kiel ankam. Zum Glück war es ja lange hell, so konnte ich das Boot trotzdem noch in Ruhe fertig aufbauen.
Ich war zwar dieses Jahr schon einiges gesegelt, aber leider nur in meinen Stammbootsklassen Pirat und Folkeboot. Zum Glück war Freitag ja noch ein ganzer Tag zum üben eingeplant. Leider wehte der für Freitag reichlich vorhergesagte Wind schon früh sehr stark, sodass ich mich dann doch nicht aufs Wasser traute und die Konzentration an diesem Tag auf dem Bootstrimm und ein paar Feierlichkeiten bezüglich meines Geburtstags lag. Unsere Bahn war dieses Jahr größtenteils von der Segelbundesliga besetzt, daher segelten wir auf Bahn India am Bülker Leuchtturm. Die Anreise dorthin war auch nicht viel weiter als sonst. So kam es, dass am Samstag tatsächlich Ansegeln für mich im 2.4er war und das bei nicht gerade wenig Wind, der Teppich hatte Falten. Einige Flüche bei Manövern in A-Schein-Manier gingen mir über die Lippen, aber ich überlebte den Tag im guten Mittelfeld. Am Sonntag war es etwas ruhiger bei teilweise aber sehr drehigen Winden, die Manöver liefen nicht mehr so chaotisch ab und mit dem Glück des Tüchtigen konnte man heute auch die Nummern der ersten Boote mal lesen. Mit den Plätzen 5, 13 und 5 sah die Welt schon wieder besser aus. Am Montag hatte der Wind noch etwas weiter abgenommen und auf Ost gedreht, allerdings stand auf Steuerbordbug eine unangenehme Welle. Ab und zu musste ich einfach umlegen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Aber ich hoffte, dass es den anderen auch nicht besser ging. Durch konstantes Segeln verbesserte ich mich insgesamt auf einen Platz unter den ersten Zehn, geht
doch. Beim gemeinsamen Grillabend der 2.4er und Folkeboote konnte man sich für den letzten Tag gut stärken und führte nette Gespräche mit weitgereisten 2.4er Seglern, das macht für mich die Kieler Woche aus. Am Dienstag wurde wieder auf der Innenbahn vorm Hafen gesegelt. Wind und Wellen hatten abermals zugelegt und 2 Wettfahrten waren noch zu überstehen. Mit den Plätzen 7 und 5 gelang mir das sehr gut und ich erreichte in der Gesamtwertung Platz 6 und als drittbester Deutscher kam ich zu der Ehre, diesen Bericht zu schreiben.
Gewonnen hat, nunmehr zum 10. Mal, Heiko Kröger, herzlichen Glückwunsch! Auf den weiteren Podestplätzen folgten Dee
Smith (USA) und Daniel Bina (CZE).
Butze Bredt GER 903
Ergebnisse auf manage2sail oder als pdf.