Der Edersee-Cup ist für mich ja immer etwas Besonderes. Klar, hauptsächlich, weil er mit 60 Minuten Anreise zum Club quasi das „Heimspiel“ ist. Gleichzeitig bietet er aber auch immer wieder Abwechslung:
- Wie hoch steht dieses Jahr das Wasser? Wie groß ist also das Regattagebiet und wo wird gekrant.
- Wird sich bei niedrigem Wasserstand der Wind bis zum Wasser runter durchsetzen.
- Wird der Wind auf dem Wasser berechenbar oder mit Thermik/Turbulenzen durchmischt sein.
Die Antwort auf diese Fragen hat nicht nur Auswirkungen auf das Handling der Boote an Land – wieviel Platz ist zum Boote Auf- und Abbau sowie für die Hänger – sondern auch auf das, was „auf der Bahn“ passiert.
Gleichzeitig gab´s dann noch ein Novum: Eine Veranstaltung mit drei aufeinander folgenden Regatten! Was einige zu verwunderten Nachfragen provozierte. Die Auflösung war eigentlich einfach:
- Freitag der Erste Lauf zur Hessenmeisterschaft mit 3 Wettfahrten.
- Samstag der 2. Lauf zur Hessenmeisterschaft mit ebenfalls 3 Wettfahrten.
- Diese 6 und die 2 Wettfahrten vom Sonntag bilden dann die 8 für den Edersee-Cup.
So war zumindest der Plan…….
Nun huldigen wir ja einem Natursport und das Wetter hat seinen eigenen Plan (oder nicht):
Donnerstag Anreise bei hochsommerlichen Temperaturen, kurze Hose und Sandalen waren angebracht. Der Bootsbau war fix erledigt, das Kranen mit dem Bau-Lkw dauerte auch nur 45 Min. für die gesamte Flotte. Soweit, so gut.
Abends dann die erste Vorbesprechnung mit dem WfL, quasi das Pre-Skippers-Meeting:
Für Freitag prognostizierten die Auguren ganztägig Regen, aber auch null Wind. Und diesmal hat sich das Wetter dran gehalten. Um 14.00 Uhr wurde der Regattatag dann amtlich beendet, so dass jeder den Regen abwettern konnte, wie und wo er wollte. Einige Pensionsschläfer sind dann auch gleich bis zum Abendessen in die trockene geräumige FeWo.
Beim Abendessen dann die Vorbesprechung für Samstag. Der Wind soll ganztägig ausreichen, so dass möglichst viel durchgezogen werden soll. Die Startbereitschaft wurde kurzerhand auf 10.00 vorverlegt und dann gab´s 4 Rennen am Stück. Kurze Nachmittagspause zum Energie-Tanken, dann ging´s weiter mit den Wettfahrten 5 und 6.
Direkt im Anschluß Umbauen und Vorbereiten des 4. Events der TMT. Die 4 Gäste waren pünktlich erschienen (einige waren im Nachbarclub auf einer Yardstickregatta) und so war es dann schnell Zeit für die Abendveranstaltung.
Nach Schnitzel mit Kalorien- und Nährstoffbeilage ( Kroketten mit Erbsen/Möhren) setzte aufgrund der Verdauung auch schnell die Müdigkeit ein, schließlich hatten wir ja einen aktiven Tag gehabt. So war um 22.00 Uhr schließlich der letzte Regattateilnehmer aus dem Clubhaus raus.
Der Sonntag sollte ja noch 2 Wettfahrten bringen……sollte.
Der Tag fing eigentlich auch gut an. Nach dem Frühstück zeigte sich zunehmend Bewegung in den Fahnen, jedoch leider nicht konstant und schon gar nicht überall. Der WfL hat sich somit entschlossen die Regatta zu beenden, was im Nachhinein auch richtig war, denn nach dem Kranen gab es im gesamten Becken keinen Windstrich mehr.
Fazit:
In einer Natursportart muss man es nehmen können, wie es geliefert wird. Der verbliebene Tag war windtechnisch wechselhaft, so dass Reaktionsschnelligkeit und Bootshandling gefordert waren. Der frühe Abbruch erlaubte ein entspanntes Einpacken, wie man es nur selten hat.
Der einzige, den man bei so einer Lage nicht beneidet ist der WfL. Der wünscht sich dann immer einen Bruder, der 1 Std. in der Zukunft wohnt. Den er im Zweifel anrufen könnte: „Sag mal, wenn ich mich jetzt so entscheide, wäre das richtig?“
Jörg Feder GER 2
Ergebnisse gibt es natürlich auch noch: hier.